Tempelberg

Ein leerer Sieg

Am 13. Oktober stimmte der 58 Mitglieder starke Exekutivrat der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) für eine Resolution, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgelegt worden war und die erklärt, dass der Tempelberg und die Westmauer in der Altstadt Jerusalems keinerlei historische Verbindung zum Judentum hätte. Bei der Abstimmung stimmten 24 Nationen mit Ja, sechs Nationen mit Nein und 26 Länder enthielten sich der Stimme (was so gut wie noch nie vorgekommen ist). Deswegen sagen diplomatische Analysten, dass die Abstimmung tatsächlich nur ein leerer Sieg für die PA war und keine Katastrophe für Israel. 

Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte auf diese Vorgänge indem er sagte: "Das Theater der Absurditäten bei der UN geht weiter. Heute hat die UNESCO das zweite Mal dieses Jahr eine Entscheidung gefällt, die dem jüdischen Volk ihre Verbindung zum Tempelberg verleugnet, zu unserer heiligsten Stätte seit über 3000 Jahren. Was kommt als Nächstes? Eine UNESCO Entscheidung, die eine Zusammegehörigkeit zwischen Erdnussbutter und Marmelade leugnet? Zwischen Batman und Robin? Zwischen Rock 'n' Roll?

Führende Beamte der US-Regierung sprachen sich auch gegen die Abstimmung aus. Die sechs Länder, die bei der Abstimmung für Israels Seite stimmten waren die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Lithauen, die Niederlande, Deutschland und Estland.

Damit zusammenhängend auch die Nachricht, dass der Generaldirektor der Außenministeriums, Dore Gold, letzten Donnerstag zurückgetreten ist. Er witzelte, dass diese Abstimmung eine "Abschiedsgeschenk" eines Gremiums war, das seit vielen Jahre unermüdlich feindschaftlich gegen den Jüdischen Staat ist. Er fügte hinzu, dass sich dieses Mal einige Länder, die bei UN-Abstimmungen oft gegen Israel gestimmt haben, ihrer Stimme enthalten haben.

"Das deutet darauf hin, dass sich die Dinge für Israel zurechtrücken," sagte Gold. "Man bekommt innerhalb von wenigen Monaten keine vollständige Neuordnung, wie Staaten in dem UN-System stimmen, aber es ist ein neuer Trend erkennbar, auf dem Israel in den kommenden Monaten und Jahren hoffentlich aufbauen kann."

Er wies auch darauf hin, dass die Abstimmung nur symbolisch und nicht bindend ist und fügte hinzu, dass die Generaldirektorin der UNESCO, Irina Bokova, erklärt hat, dass sie die Abstimmung nicht "umsetzen" wird, weil keine Einigkeit bestand (Wie könnte sie die Abstimmung überhaupt umsetzen?).

"Bald wird die UNESCO sagen, dass Kaiser Titus zionistische Propaganda verbreitete," sagte Netanyahu. "Zu sagen, dass Israel keine Verbindung zum Tempelberg [was jedoch ganz klar auf dem Titusbogen in Rom bildlich dargestellt ist] und zur Westmauer hat ist wie zu sagen, dass China keine Verbindung zur chinesischen Mauer oder Ägypten zu den Pyramiden hat. Durch diese absurde Abstimmung hat die UNESCO das kleine Bisschen Legitimation, das sie noch hatte, verloren," fügte Netanyahu hinzu. 

Kurz nach der Abstimmung verkündete der israelische Bildungsminister Naftali Bennet, dass Israel im Lichte dieser Resolution alle Beziehungen zu der UNESCO trennen wird. Bennet sagte: "Wir werden die Entwicklungen den ganzen Tag lang verfolgen und falls die schändliche Entscheidung der UNESCO annulliert werden würde, würden wir noch einmal über die Zusammenarbeit, Veranstaltungen und Initiativen, die suspendiert worden sind, nachdenken." Das israelische Bildungsministerium betonte, dass so lange die Abstimmung der UNESCO gültig bleibt, Bennetts Entscheidung auch unverändert bleiben wird. 

Kritik an der Resolution

Es gab eine Ankündigung, dass der Exekutivrat die Resolution noch einmal bewerten würde, aber es kam nichts Erwähnenswertes dabei raus. Der Rat verabschiedete die Resolution am Dienstag den 18. Oktober.

Die schnelle Entscheidung, die Resolution noch einmal zu bewerten, reflektiert zum Teil die Entscheidung Mexikos, sich der Stimme zu enthalten, anstatt für die Resolution zu stimmen. In der Abstimmung die Woche zuvor waren sechs Nationen gegen die Resolutionen, 26 enthielten sich und 24 stimmten dafür, einschließlich Mexiko. Ein paar Tage darauf kritisierte der scheidende Generasekretär Ban Ki-moon die Abstimmung und bestätigte erneut die Bedeutung der Altstadt Jerusalems für die "drei monotheistischen Religionen". "Die Al-Aksa Mosche, der heilige Schrein der Moslems, ist auch der Har HaBayit - oder Tempelberg - dessen Westmauer die heiligste Stätte im Judentum ist, und diese ist nur wenige Schritte von der Grabeskirche und dem Ölberg entfernt, die Stätten, die von den Christen verehrt werden," sagte Ban in einem Statement. 

In einem Telefonat sagte Premierminister Benjamin Netanyahu am Freitag zu dem kommenden Generasekretär der UN, Antonio Guterres, dass die Entscheidung "die Absurdität der einseitigen, voreingenommen Einstellung der UND gegenüber der einzigen Demokratie in einem turbulenten, unberechenbaren Sphäre, wo millionen von Menschen abgeschlachtet oder entwurzelt werden, hat", berichtete Israel Hayom.

Sogar die Generaldirektorin der UNESCO, Irina Bokova, kritisierte die Resolution. "In diesem Mikrokosmos der spirituellen Vielseitigkeit der Menschheit beten verschiedene Völker manchmal an den gleichen Orten," sagte Bokova am Donnerstag in einem Statement.

Aber kein anderer Ort ist so einzigartig jüdisch wie Jerusalem und kein Ort gehört klarer dem Auserwählten Volk Gottes, als der Tempelberg, wo seit Tausenden von Jahren Lobpreis zu Gott aufsteigt - egal was die UNESCO dazu sagt. Menschen können nicht umkehren, was Gott verkündet hat. 

"Wir gedenken, o Gott, an deine Gnade inmitten deines Tempels. Wie dein Name, o Gott, so reicht auch dein Ruhm bis an die Enden der Erde; deine Rechte ist voller Gerechtigkeit" (Psalm 48,10-11).

"Jerusalem, du bist gebaut als eine festgefügte Stadt, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des Herrn — ein Zeugnis für Israel —, um zu preisen den Namen des Herrn!" (Psalm 122,3-4).

Lonnie C. Mings

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