Der Messias im Leben Josefs vorgezeichnet

Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass in der Heiligen Schrift der Messias auf zwei Arten dargestellt wird, die das erste und zweite Kommen des Messias repräsentieren: Erstens als Messias ben Yosef oder Sohn Josefs, der leidende Knecht, und zweitens als Messias ben David, der Sohn Davids, der siegreiche König. In diesem kurzen Artikel werfen wir einen Blick auf einige der Aspekte im Leben von Josef, dem Urenkel Abrahams, die als bewegende und starke Sinnbilder auf den Messias Jeschua (Jesus) hinweisen.

Abstammung: In der Abstammungslinie von Jeschua trägt der Ehemann seiner Mutter auch den Namen Josef, und dessen Vater hieß Jakob. Eine klare Anspielung auf Josef, den Sohn des Stammvaters Jakob in der Torah.

Unfruchtbarkeit: Bis zur Geburt Josefs war Rahel viele Jahre lang unfruchtbar gewesen, wie auch Sara und Rebekka vor ihr. In Josef erwachte das Leben aus dem „toten Mutterleib“ Rahels, was an sich schon ein anschauliches Bild für die Auferstehung ist – Leben von den Toten.

Nicht Erstgeborener: Josef war nicht der erstgeborene Sohn, dennoch war er der von Gott auserwählte Träger des Segens. Dies folgt einem starken Muster in der Torah (Abel, nicht Kain; Isaak, nicht Ismael; Jakob, nicht Esau usw.).  Dies zeigt, dass Jeschua der „zweite Adam“ ist, durch den allein die geistlichen Segnungen des ewigen Lebens kommen (1 Kor 15,45-49).

Gewand: Josefs Mantel war kein zufälliger Ausflug in die Regenbogenmode, sondern ein spezielles Kleidungsstück, das als ketonet passim bekannt ist und traditionell von den Kindern der Könige getragen wurde. Die Brüder rissen Josefs Mantel herunter, ebenso wie die Soldaten Jeschuas Kleider entfernten und sie verteilten (Joh 19,23-24).

Blut: Bei Jeschuas zweitem Kommen, wenn er als König wiederkommt, lesen wir in Offenbarung 19,13, dass Seine Gewänder in Blut getaucht sein werden. Auch Josefs kostbarer Mantel wurde in Blut getaucht.

Verschwörung: Die Pharisäer verschworen sich gegen Jeschua (Mt 27,1). Ebenso planten Josefs Brüder, ihn zu töten.

Falsches Zeugnis: Sowohl Jeschua als auch Josef erlebten falsche Anschuldigungen – Josef durch Potifars Frau, Jeschua gemäß Matthäus 26,59-60.

Grube: Josef wurde in eine trockene Zisterne geworfen, in der seine Brüder ihn sterben lassen wollten. Jeschuas Leichnam lag drei Tage und Nächte im Grab. Als Ruben zurückkehrte, um Josef zu retten, fand er nur eine leere Grube – Josef war sinnbildlich auferstanden. Auch die drei Marias fanden das Grab Jeschuas bei ihrer Ankunft leer vor.

Verkauf: Josef wurde für 20 Silberstücke in die Sklaverei verkauft. Jeschua wurde von Judas für 30 Silberstücke verraten.

Ablehnung: Josef wurde zunächst abgelehnt, ebenso wie Jeschua bei Seinem ersten Kommen abgelehnt und getötet wurde. Nach langer Zeit erscheint Josef seinen Brüdern wieder, wird aber zunächst nicht erkannt – wegen seines ägyptischen Aussehens, Namens und seiner Kleidung. Ist es nicht bemerkenswert, wie oft eine „nichtjüdische“ Version von Jeschua dargestellt wird, mit griechischem Namen, manchmal mit blonden Haaren und blauen Augen, manchmal sogar ohne Bart – zweifellos unkenntlich, wie Er wirklich aussah? Offensichtlich waren Teile der Christenheit in der Vergangenheit nicht bereit, einen „jüdischen Jesus“ zu akzeptieren – und viele sind es auch heute noch nicht.  Was für eine Überraschung wird es für viele in der Kirche sein, wenn sie Ihn als den erkennen, der Er wirklich ist – so wie es für Josefs Brüder war, als er zum zweiten Mal in ihr Leben trat. 

Prophetie: Betrachten Sie die Träume Josefs im Gefängnis mit zwei Kriminellen, dem Bäcker und dem Mundschenk (ein Hinweis auf Brot und Wein, den Leib und das Blut der Erlösung). Einer wurde nach drei Tagen begnadigt, der andere nach drei Tagen getötet – ein Parallelbild zu Jeschua bei Seiner Kreuzigung zwischen zwei Dieben, von denen einer Vergebung suchte und erhielt, während der andere fluchte und ins Gericht ging.

Heiden: Jeschua wurde von römischen Soldaten gekreuzigt, nicht direkt von der pharisäischen Führung. Ebenso wurde Josef nicht von seinen Brüdern getötet, sondern, nachdem er zunächst dem Tod überlassen worden war, in die Hände nichtjüdischer Händler verkauft.

Zerrissene Gewänder: Im Augenblick von Jeschuas Tod wurde der Vorhang des Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten zerrissen. Das Vaterherz Gottes war gebrochen wegen Seines Sohnes, so wie Jakobs Herz gebrochen war, als er vom vermeintlichen Tod Josefs erfuhr, und er zerriss auch seine Kleider.

Rettung: Durch Josef wurde das ganze Haus Israel vor dem Hungertod gerettet, und auch viele Ägypter. So hat auch Jeschua den Weg zur Erlösung durch Seinen Sühnetod am Kreuz eröffnet, als Er zum Brot des Lebens für die ganze Welt wurde.  

Heidnische Braut: Josefs Frau, Asenat, war Ägypterin – wie bei Boas und Rut ist dies ein Bild für den „einen neuen Menschen“ (Eph 2,15).

Es ist so wichtig, diese kostbaren Vorausdeutungen zu verstehen, weil sie das Leben Jeschuas so deutlich in der Torah verankern. Denken Sie daran, dass Jeschua sagte, Mose habe von Ihm geschrieben (Joh 5,46). Jede Kirche, die eine Trennung zwischen den Schriften des Ersten und des Zweiten Bundes / des Alten und des Neuen Testaments lehrt, sei es ausdrücklich oder durch Auslassung, lehrt nicht den „ganzen Ratschluss Gottes“ (Apg 20,27). Im Leben Josefs sehen wir, wie glühend seine Liebe zu seinen Brüdern bei ihrer Wiedervereinigung ist. Als Christen dürfen wir niemals hochmütig gegenüber Jeschuas eigenen Brüdern, dem jüdischen Volk, sein, denn wie Paulus in Röm 11,24b fragt: „Wie viel mehr werden diese natürlichen Zweige wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden?“

Tristan Hall - Internationaler Geschäftsführer, CFI-Jerusalem

Rundmails abonnieren

Hier können Sie sich für die kostenlosen CFRI-Rundmails eintragen.




Bitte wählen Sie aus, welche Veröffentlichungen Sie per E-Mail erhalten möchten. *



 

Mit Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass Ihre Kontaktdaten bei Christliche Freunde Israels e.V. gespeichert werden. Diese Einwilligung ist freiwillig. Sie kann jederzeit im Profil (Footer in jedem Newsletter), unter info[at]cfri.de oder via Post geändert oder widerrufen werden Weitere Informationen zum Datenschutz und Ihren Rechten finden Sie unter Datenschutz.

Postsendungen abonnieren

Hier können Sie sich für das kostenlose CFRI-Magazin und/oder den CFRI-Gebetsbrief per Post eintragen. Bitte geben Sie auch Ihre Adresse an.

Christliche Freunde Israels e. V.

Söldenhofstr. 10, 83308 Trostberg
Deutschland

e-Mail: info[at]cfri.de
Tel.: +49 (0)8621-977286

  

 

Christliche Freunde Israels e. V. (CFRI) ist der deutsche Arbeitszweig von Christian Friends of Israel (CFI-Jerusalem) mit Hauptsitz in Jerusalem, ISRAEL. Telefon: 972-2-623-3778 Fax: 972-2-623-3913 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

CFRI ist zuletzt vom Finanzamt Traunstein am 25.04.2022 als gemeinnütziger eingetragener Verein bestätigt worden.

Spenden