„Dennoch, fast sieben Jahrzehnte nach dem Holocaust, ist der Antisemitismus immer noch eine Plage auf der Welt.“ – Eliot Engel

Auch wenn der Antisemitismus sich immer wieder im Laufe der letzten sechs Jahrzehnte manifestierte, bleibt es eine schändliche Angelegenheit – das Verfluchen des jüdischen Volkes. Gott warnte die Menschheit auf sehr klare Weise in Seinem Wort gegen diesen Fehler. „Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ (1. Mose 12). Allerdings ist der christliche Antisemitismus noch schändlicher, Angesichts der Tatsache, dass „… das Gericht [] beim Haus Gottes [beginnt] …“ (1. Petrus 4,17). Wir, die den Herrn Jeschua mit ganzem Herzen lieben, sollten es besser wissen, als uns denen anzuschließen, die den obigen Vers missachten. Ich bin weit davon entfernt alle Antworten zu kennen, doch weiß ich ohne Zweifel, dass kein Antisemitismus im Herzen der Menschen von Gottes kommendem Reich zu finden sein wird.

Ein Senkblei, das die Kirche teilt

Heute können wir beobachten wie Kirchen zum Thema Israel geteilt sind und es auf Grund dessen zu Trennungen kommt. Lance Lambert lehrte, dass Israel für die Kirche ein Senkblei sein würde. „Ein Senkblei wird dazu verwendet, um festzustellen ob eine Sache vertikal perfekt gerade (aufrecht) ist. Dieses Senkblei wird seit jeher verwendet und besteht lediglich aus einem Faden oder einer Schnur und einem daran befestigten Gewicht … Höchstwahrscheinlich besaß Jesus auch ein solches Instrument für Seinen Beruf eines Zimmermanns in der Baubranche. Das Wort Gottes ist ein ‚Senkblei‘, eine Richtschnur, um festzustellen wie aufrichtig Sein Volk wirklich ist. … Wie aufrichtig sie von sich selbst behaupten zu sein, bedeutet Gott nichts. … Was Er damals für falsch erklärte ist heute genauso falsch, denn Sein Wort ist zeitlos…“ (Wayne Blank).

Das, was Gott zu Zeiten des Amos in Seinem Volk sah, das Ihn störte (Amos 7,8), sieht Er auch heute in den Handlungen der Kirche. Angesichts der Tatsache, dass „… das Gericht [] beim Haus Gottes [beginnt] …“, wird die geistliche Messschnur ähnlich wie das Senkblei sein. Leben wir als Nachfolger Jeschuas in Bezug auf Sein auserwähltes Volk in diesen letzten Tagen göttliche Gerechtigkeit aus, die Ihm wohlgefällig ist? Israel wird eine bedeutende Rolle in Gottes Gericht über die Nationen spielen (lesen Sie dazu Matthäus 25,31-46; Anmerkung des Übersetzers: Jesus spricht hier von den geringsten Seiner Brüder, womit Sein jüdisches Volk gemeint ist, siehe dazu unser Rundbrief von Mai 2015).

Viele Kirchen haben sich heute dem Boykott, dem Ausgliedern von und dem Auferlegen von Sanktionen gegen Israel angeschlossen und distanzieren sich immer mehr von ihm. Der Weltkirchenrat, die Vereinigte Kirche Christi, die Presbyterianische Kirche in den Vereinigten Staaten, die Vereinte Methodistische Kirche, etliche Quäker-Gemeinden und die Anglikanische Kirche in den USA und anderen Nationen, sowie die Episkopalkirche und Mennonitische Kirche unterstützen die Bewegung, die die Ausweisung der jüdischen „Besatzer“ aus dem Land fordert. Das nicht nachvollziehbare daran ist, dass sie sich nicht zu dem islamischen Hass gegen das christliche Kreuz äußern.

Die Punkte miteinander verbinden

Ein Teil des Problems in der Kirche sind die mangelnden Hebräisch-Kenntnisse unserer Theologen. Die hebräischen Schriften (das Alte, wie das Neue Testament) können nur korrekt und zur Fülle verstanden werden, wenn man sie in ihrem ursprünglichen hebräischen Kontext versteht. Ich werde einige große Bibelgelehrte zitieren, die versucht haben für uns die Punkte zu verbinden, um ein Bild für christliche Theologen darzustellen, die selber nicht in der Lage gewesen sind, tiefere Einsicht in die hebräische Kultur der Bibel zu erhalten. Als Beispiel möchte ich hier kurz das Buch der Offenbarung aufführen.

Dr. Alfred Edersheim (The Life and Times of Jesus the Messiah – Das Leben und die Zeiten Jesu, des Messias) identifiziert prophetische Symbolik in der Offenbarung als Praktiken, die mit dem Tempel in Jerusalem assoziiert werden, und dass ihre Botschaft hauptsächlich das jüdische Volk anspricht. Dr. David Stern (Jewish New Testament Commentary and Complete Jewish Bible – jüdische Erläuterung zum Neuen Testament und der vollständigen jüdischen Schrift) sagt aus, „... es gibt (in der Offenbarung) über 500 Hinweise auf den Tenach (hebräische Bibel), aus 2. Mose, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel und Sacharja.“ Und Dr. David Bivin (Direktor der Jerusalemer Schule für das Studium der Synoptischen Evangelien) sagt, „… der Mangel an Kenntnis unter Christen über jüdische Bräuche hat zu einem Missverständnis von Jeschua geführt.“ Es ist auf Grund mangelnder Bibelgelehrter und Theologen, die die originale Sprache der Bibel – hebräisch – kennen, nicht leicht gewesen in der nichtjüdischen Kirche alle Punkte miteinander zu verbinden um ein volles Verständnis zu ermöglichen.

Das Defizit christlicher Bildung

Traurigerweise führt der Mangel an Professoren, die die hebräischen Wurzeln kennen, in unseren Theologieschulen dazu, dass ordinierte Theologen hervorgebracht werden, die Predigten vorbereiten, ohne Kenntnisse über jüdische Bräuche, Traditionen oder hebräische Ausdrucksweisen im antiken Israel zu haben. Dies wiederum führt bei den Gemeindemitgliedern zu einer unkorrekten Denkweise, nachdem sie unrichtige Interpretationen der Bibel gehört haben. Ist es dann ein Wunder, dass wir so vielen christlichen Antisemitismus vorfinden? Predigten, die aufgebaut sind auf Eisegese – eine Textauslegung, bei der etwas in den Text hineininterpretiert wird, das nicht darin steht oder gemeint war, im Vergleich zur Exegese, was die Auslegung von Texten bedeutet und zentrale Aussagen, Inhalte und Strukturmerkmale des Textes für den Leser verdeutlicht und zugänglich macht – ist heute im Christentum leider Gang und Gebe. Wenn Eisegese verwendet wird, finden wir einen Prediger vor, der dem Text seine eigene Interpretation aufzwingt. Die weltweite Kirche braucht dringend eine Reformation und jüdisch-christliche Bildung. Wir brauchen in unseren theologischen Schulen neue Materialien um in Zukunft vermeiden zu können, dass der in der Geschichte wiederholte Fehler des Missbrauchs der Schrift auf Kosten des jüdischen Volkes nicht wiederholt wird. Viele wunderbare Hirten sind sich gar nicht bewusst, dass sie dies tun – sie beziehen sich lediglich auf das, was sie im Theologiestudium gelernt haben.

Der Kelch der Täuschung

Unsere Kirchen sind heute leider oft von der Ersatztheologie durchdrungen, und der damit einhergehenden weitverbreiteten Auffassung, dass Gott die Juden hasst. Während sie Israel als blind verurteilen, weil es Jesus ablehnte, behaupten sie, dass Gott Sein Volk verstoßen hat und sie nicht mehr länger liebt. Die Kirche sei nun „das Neue Israel“ und als einzige von Gott geliebt. Obgleich dies richtig klingen möge, ist es doch so, dass die Christen, die sich heute als das Neue Israel sehen, dasselbe tödliche Gift aus dem Kelch der Täuschung schlucken, wie es das Christentum seit 20 Jahrhunderten getan hat. 

Es ist historische Tatsache, dass der hoch verehrte Martin Luther (Leiter der Reformation in 1517) dem jüdischen Volk den Rücken kehrte, als dieses sich weigerte, sich zu seinem reformierten Christentum zu bekehren. Er beschuldigte sie zudem „die Quellen des Christentum zu vergiften“. In der Realität jedoch hatte sich ein giftiger Tumor an seine Lehre angehängt, der zur Folge hatte, dass das geistliche Leben der Kirche in Europa und dann verbreitet in anderen Nationen infiziert wurde. Als Beispiel gab es viele Christen in Deutschland, die Mitglieder in der örtlichen Gemeinde waren, die aber gleichzeitig in den Todeslagern arbeiteten – die dazu gebaut worden waren, das Licht des gesamten jüdischen Geschlechts auszulöschen. Kirchenleiter und hierarchische Konzile tranken tief aus dem Kelch des antisemitischen Gifts. Traurigerweise nippen heute viele Christen aus demselben Gefäß!

„Im Archiv christlicher Geschichte liegen ungeschnittene Rohfilmaufnahmen, die erst noch aufgedeckt und beim letzten Gericht abgespielt werden müssen. Eine solche Art von Wiedergabe würde die Folgen des christlichen Antisemitismus in der Geschichte aufzeigen, in der Form von (von der Kirche finanzierten) Kreuzzügen, Pogromen, Massakern, Vernichtung, Demütigung, Rassentrennung, Abspaltung, Ausschließung, Überheblichkeit, Arroganz, Ärgernis, Vorurteile und Teilnahmslosigkeit gegenüber den Juden …“ und schändlicherweise führte der längst anhaltende Hass der Geschichte letztendlich zum Holocaust. Hinzu kommen zur Halle der Schande des Christentums „… falsche Anschuldigungen, Schändung, erzwungene Bekehrungen und Taufen, Geißelung durch Kirchenväter, Lügen … all dies führte zu einem geistlichen Verfall des Christentums. Ironischerweise jedoch, wurde bei der Vereinigung des Weltkirchenrats, die in 1948 in Amsterdam abgehalten wurde, folgendes Statement dokumentiert: ‚Antisemitismus ist Sünde gegen Gott und Mensch.‘ Es wurde klargestellt, ‚kein Christ kann eine rechte Beziehung zu Gott haben, wenn nicht seine Beziehung zu den Juden recht ist!‘“ (William H. Heinrich, In the Shame of Jesus – In der Schande Jesu). Zu ihrer Schande, hat der Weltkirchenrat inzwischen seinen Stand geändert. Dieser bildlich gesprochene Kelch der Täuschung begleitete schon viele Kirchengänger mit einer Haltung der Überheblichkeit gegenüber dem jüdischen Volk bis ins Grab. Es ist eine traurige Saga und wieder einmal hat der christliche Antisemitismus solchen Zuwachs erfahren, dass es eine Peinlichkeit und Schande für uns ist, die unseren jüdischen Freunden mehr denn je das Gefühl der Isolation auferlegt.

Reden unserer Kirchenväter

Leider kamen viele beleidigende Sprüche gegenüber dem jüdischen Volk aus dem Mund der Kirchenväter des Christentums, die Einfluss auf die gesamte christliche Gemeinde weltweit hatten. Es waren Predigten und Lehren der Kirchenväter, die in der Verbreitung von Lügen über das auserwählte Volk Beihilfe leisteten und ihre Herzen verwundeten – Menschen hegten Vorurteile gegen das jüdische Volk, weil ihnen „unreiner Wein“ zu trinken gegeben wurde.

Barnabasbrief: „Habt Acht und seid nicht wie manche … die behaupten, dass der Bund sowohl ihnen als auch uns gehört. Es ist unser, doch sie haben ihn vollkommen verloren, gleich nachdem Mose diesen empfangen hatte.“ „Der Brauch des Beschneidens des Fleisches, was von Abraham überliefert wurde, wurde euch (Juden) als kennzeichnendes Merkmal gegeben, um euch von … uns Christen … zu unterscheiden … damit ihr das Leid erdulden müsstet, das nun zurecht auf euch gekommen ist … und … Gott hat euch das Einhalten des Sabbats als Zeichen auferlegt.“

Justin der Märtyrer: „Die Juden … haben die schändlichste Gräueltat begangen, indem sie diese Verschwörung gegen den Erretter planten …“

Origenes: „Die Synagoge ist schlimmer als ein Bordell … der Tempel von Dämonen … die Höhle von Teufeln … Ich hasse die Juden …“

Johannes Chrysostomos: „Wie ich mir wünsche ihr würdet sie (die Juden) abschlachten …“

Heiliger Augustinus: Bekannt als der gütigste christliche Mann, sagte er: „Ich wünschte ihr würdet sie (die Juden) mit euren zweischneidigen Schwertern töten, damit es niemanden geben würde, der sich gegen euer Wort stellt! …“.

Petrus Venerabilis: „… Ich zweifle daran, dass ein Jude überhaupt menschlich sein kann …“

Martin Luther: „Ihre Synagogen sollen verbrannt werden … ebenso sollen ihre Häuser zerstört werden … ihre Gebetsbücher sollen ihnen weggenommen werden … ihren Rabbis soll unter Drohung der Todesstrafe verboten werden zu lehren ... neben dem Teufel hat der Christ keinen bittereren und ärgerlicheren Feind als einen Juden …“

John Calvin: „… ich hoffe zutiefst … dass sie (die Juden) in ihrem Leid sterben, ohne Mitgefühl von irgendjemandem zu erhalten.“ 

Jeremia spricht über einen Tag der Gewissensprüfung und Buße der Heidenvölker gegenüber Israel, der noch kommen wird. Er sah diesen Tag in der fernen Zukunft und betete, „O Herr, … Zu dir werden die Heidenvölker kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Betrug haben unsere Väter ererbt, nichtige Götzen, von denen keiner helfen kann!“ (Jeremia 16,19). Moffit übersetzt diese Stelle: „Nationen werden kommen von den Endpunkten der Erde“ und im Septuaginta heißt es „Nationen von rund um die Welt werden zu Dir kommen“ und zugeben, dass sie getäuscht waren. Und dennoch hielt uns, Nicht-Juden, der Herr Jesus für würdig Seinen Namen zu tragen. Was hat die Kirche aus der Sicht des Herrn nur getan?

Gott liebt Sein jüdisches Volk 

Kirchenleiter sprachen in der Vergangenheit und tun es heute noch in unverblümter Form davon, dass Gott Sein auserwähltes Volk nicht mehr liebt und Seine ewigen Verheißungen gegenüber Israel zurückgenommen hat. Gott scheint jedoch anders darüber zu denken: „…Darum, weil du kostbar bist in meinen Augen [und] wertgeachtet, und ich dich lieb habe …“ (Jesaja 43,4). „… Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt …“ (Jeremia 31,3). „… ich sagte: Ich will meinen Bund mit euch nicht aufheben ewiglich!“ (Richter 2,1). „…hinsichtlich der Auserwählung aber [sind sie, die Juden] Geliebte um der Väter willen“ (Römer 11,28). Unsere jüdischen Freunde fragen uns, „Sind wir immer noch alleine?“ und „sind verwirrt von den ‚gemischten Signalen‘, die von großen Sektionen des Christentums gesendet werden, was an die Kirchengeschichte erinnert. Dies führt dazu, dass alle Christen in den Augen der Juden an Glaubwürdigkeit verlieren. Einmal verloren, ist dieses Vertrauen sehr schwer wieder zurückzugewinnen.“ (Aviel Schneider, Januar 2013).

Neue Israel Theologie

„Ich kenne deine Werke und deine Drangsal und deine Armut – du bist aber reich! – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans“ (Offenbarung 2,9). Im Griechischen gewandte Gelehrte sagen uns, dass Juden die nichtjüdischen Mitglieder der Gemeinde beleidigten. Wenn wir jedoch die Schrift im Studium des Hebräischen betrachten, sehen wir, dass einige Nichtjuden von sich behaupteten das Neue Israel zu sein, wie viele es heute auch tun.

Warum der Jude?

„Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du dort solche hast, die an der Lehre Balaams festhalten, der den Balak lehrte, einen Anstoß [zur Sünde] vor die Kinder Israels zu legen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben“ (Offenbarung 2,14). Eine Lehre in den ersten Gemeinden hielt an der geistlichen Täuschung Balaams fest, der Balak lehrte Stolpersteine in den Weg der Kinder Israels zu legen, um sie durch Unzucht mit fremden Frauen und Götzendienst dazu zu verführen, Gottes Gesetz zu brechen. Abermals, wenn wir uns die Geschichte genauer anschauen, sehen wir, dass die Kirche ebenfalls einen Stolperstein in den Weg der Kinder Israels legte, indem sie von ihnen verlangte, sich zu einer anderen Religion zu bekehren, im Widerspruch zu dem, was Gott selbst für sie als auserwähltes Volk verordnet hatte. Jesus drängte Seine jüdischen Jünger nie dazu, ihr Jude-Sein aufzugeben, sondern forderte sie lediglich auf Ihm zu folgen. Geschichtlich lief es jedoch so ab, dass sie aufgefordert wurden sich zum Christentum zu bekehren, und wenn sie das taten, wurde ihnen zusätzlich verboten am Schabbat in die Kirche zu gehen um anzubeten, es war ihnen verboten ihre Buben zu beschneiden und sie mussten alle Gebote und Richtlinien, die Gott ihnen am Berg Sinai gegeben hatte, verleumden. Im Grunde, durften sie nicht Juden bleiben, ein riesengroßer Fehler, den christliche Missionare begangen haben. Indem sie Juden befahlen Gottes Gesetzen nicht mehr zu gehorchen, legte die Kirche einen Stolperstein vor das jüdische Volk und war nicht besser als Balaam. Ein geborener Jude sollte ein Jude bleiben dürfen wenn er Jesus nachfolgt. Man würde auch keinen Mexikaner dazu zwingen seine Kultur und seine Herkunft abzulehnen um Jesus zu folgen, noch wird das von einem Afrikaner oder Europäer verlangt. Warum also vom Juden?

Wir befinden uns wirklich in einem kolossalen geistlichen Kampf in unserer heutigen Zeit und Scharen befinden sich im Tal der Entscheidung. Sie haben die Wahl ob sie auf der Seite des Herrn stehen wollen oder nicht. Die Königreiche der Erde werden von dem Bösen beherrscht, doch sie werden bald in die Herrschaft Gottes übergehen und Er wird in Ewigkeit regieren. Die Nationen sind wütend auf Israel, denn die Welt hat sich von Gottes Gesetzen abgewendet. „Und die Heidenvölker sind zornig geworden …“ (Offenbarung 11,18). Der Teufel wird Nationen und ja, sogar Kirchenleiter gegen Israel aufhetzen, um zu verhindern, dass Gottes Königreich mit Hauptsitz in Jerusalem fest etabliert wird. Der Endzeitkampf hat begonnen und wird heftig sein. Es wird zeitweise so aussehen als sei Israel besiegt und alles sei verloren, doch Gott wird Seinen Bund einhalten, denn Er selbst wird Jerusalem „zum Ruhm auf Erden“ setzen (Jesaja 62,7). 

Ja, der christliche Antisemitismus ist immer noch eine Plage innerhalb der Kirche. Wir müssen beten und unseren Geschwistern in Liebe die Wahrheit zusprechen. Einerseits jagt der Antisemitismus das jüdische Volk nach Hause nach Israel, doch unsere Aufgabe ist es Israel zu trösten (Jesaja 40,1), Israel zu segnen (1. Mose 12,3), für den Frieden Jerusalems zu beten (Psalm 122,6), heilende Salbe zu bringen (Jeremia 30,17), sie zur Eifersucht zu reizen (Römer 11,14), fortzufahren die Stolpersteine aus dem Weg zu räumen (Jesaja 62,10) und weiterhin dem Herrn den Weg zu bahnen (Jesaja 40,3). Und vor allem müssen wir Seine Zeugen sein, denn das erwartet Er schon immer von uns.

Wenn der Zimmermann aus Nazareth Seine Werkzeuge benutzte, hatte Er sicherlich ein Senkblei in Seinem Werkzeugkasten. Jeschua setzt Israel als ein Senkblei ein um Seine Nachfolger recht zu richten, zu perfektionieren. Dies geschieht wenn nichtjüdische Christen erkennen, welchen Stellenwert Israel in Gottes Plänen und Absichten einnimmt und anfangen zu versuchen, die im Laufe der Geschichte angerichteten Schäden in Seinem Namen wieder gut zu machen. Um Teil der Braut zu sein kann es keinen Antisemitismus im Herzen und kein von Israel abgetrenntes Denken geben. „Und der Fremde, der sich dem HERRN zugewandt hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich getrennt halten von seinem Volk …“ (Jesaja 56,3). Die wahre Braut wird sich nur von einem abgesondert halten, nämlich von „der Schmach der Heiden“, die Gottes Volk verspottet haben (Vers 15). Sie wird sich reinigen von jedem Fleck und Runzel. Denken Sie daran, in der wahren Kirche wird es keinen Antisemitismus geben!

—Sharon Sanders

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