„Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; eine große Gemeinde kehrt hierher zurück!“ (Jeremia 31,8).

„Hört das Wort des Herrn, ihr Heidenvölker, und verkündigt es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde“ (Jeremia 31,10).

Es hat Zeiten in meinem Leben gegeben, die mir beinahe unglaublich und surreal vorkamen. Die Tatsache, dass ein ganz normaler Mensch wie ich, mit aller Zuversicht und Ernsthaftigkeit in der Lage ist zu sagen, dass ich das Privileg und die Ehre hatte, mit gerade den Menschen an einem Tisch zu sitzen und ihre Geschichten zu hören, die in Jeremias Visionen vorgekommen sind, und noch dazu Anteil an einer Nation haben darf, die seine Prophezeiungen von vor Tausenden Jahren heute erfüllt, ist fast wie ein Traum für mich. Während ich mir dieser erstaunlichen Sache wieder bewusst werde, dass wir mit denjenigen Gemeinschaft haben dürfen, die Jeremia durch die Zeiten hindurch bereits gesehen hatte, nämlich diejenigen, die aus den Nationen nach Israel heimkommen, wird mir klar welch ein verblüffendes Zeugnis das ist.

Die Nachfahren

Diese Menschen, die wir so lieben und so gerne segnen, sind in der Tat die Nachkommen des jüdischen Volkes, das Gott in Seinem Zorn in alle Welt zerstreut hatte (Jeremia 9,16). Jakobs Rückkehr wird in Jeremia 30,10 wie auch in vielen anderen Bibelstellen vorhergesagt und die Mitarbeiter von den CFI-Einsatz Teams aller laufenden CFI-Projekte haben die besondere Ehre, Wunden der Vergangenheit zu verbinden, die durch christlichen Antisemitismus hervorgebracht wurden. CFI arbeitet beständig daran, dazu beizutragen, den Schaden wieder gut zu machen, der Jahrhunderte lang von der historischen „Kirche“ im Namen Jesu dem jüdischen Volk zugefügt wurde. Wir haben das Vorrecht Ihn auf rechte Art und Weise zu repräsentieren – mit der Gnade und Barmherzigkeit, die Gott auch uns Nichtjuden gezeigt hat.

Es ist wie ein Traum. Diese entfernten Verwandten der Propheten waren so lange in der Diaspora der Nationen und trugen doch die ganze Zeit über den Geist des jüdischen Volkes in sich, den Gott auf übernatürliche Weise in sie hineingehaucht hatte. Als wir einigen neuen Einwanderern die Frage stellten, „Warum seid ihr nach Israel gekommen?“, waren sie oft nicht in der Lage ihre Gründe in Worte zu fassen. Sie zeigten einfach zum Himmel hinauf! So viele von ihnen hätten Gottes Barmherzigkeit und Gnade durch Christen in den Nationen, in denen sie lebten, erfahren können, doch beweist die Geschichte, dass die historische Christenheit selten der Tröster des jüdischen Volkes gewesen ist, als sie uns gebraucht hätten. „Deine Sache führt niemand; da ist keiner, der dich verbindet, es kann dich niemand heilen“ (Jeremia 30,13). Wo war in der Zeit von Jakobs Wanderung in unseren Nationen die Liebe Jesu, die durch die Kirche dem zerstreuten jüdischen Volk entgegengebracht hätte werden sollen?

Gottes heilende Salbe

Christliche Freunde Israels arbeitet daran, die Geschichte zu verändern. Damit der wahre Leib Christi von den Sünden des christlichen Antisemitismus frei werden kann, müssen wir die heilende Salbe Gottes sein, was eigentlich schon immer unsere Bestimmung gewesen ist. Gott zerstreute, doch versprach Er sie mit einer ewigen Liebe zu lieben. In Seiner Güte würde Er sie wieder in ihr Heimatland zurück bringen (Jeremia 31,3). Mögen die Geschichtsbücher diesmal Zeugnisse von vielen von uns enthalten, wie wir uns um Versöhnung bemühten, indem wir Gottes Liebe durch unser Leben wirken ließen – und zwar bedingungslos. Wir müssen auch das bezeugen, was wir bereits von denen gesehen und gehört haben, die soviel Leid ertragen mussten. Wir dürfen unendlich dankbar sein, dass der Herr Gott Israels uns die Gelegenheiten schenkte und das immer noch tut, die wahren Geschichten derer zu hören, die als jüdische Menschen oft durch die Hand ihrer Nachbarn gelitten haben.

Es übersteigt meinen Verstand, wenn ich mich an einen Tisch setzen darf, auf dem eine Mahlzeit angerichtet ist, die liebevoll von älteren Händen für mich vorbereitet worden war, und ich mit genau den Menschen Gemeinschaft genießen kann, die Jeremia mit den geistlichen Augen des Herzens vor so langer Zeit bereits erkannt hatte. Ja, sie sind wirklich die Erfüllung dessen, was er gesehen hatte, genauso wie wir, durch Gottes Hand und Führung, Seine Vorbestimmung erfüllen, wenn wir zu der Berufung, die Er für uns hat, ja sagen. Danke, dass Sie uns unterstützen, für uns beten und Partner des Dienstes sind. Während wir Ihm zur Ehre zusammen arbeiten, gewinnen wir wieder das zurück, was verloren gegangen war – nämlich eine von dem jüdischen Volk ausgehende authentische und echte Liebe und Annahme uns gegenüber. Wir möchten uns durch die praktische Umsetzung der göttlichen Charakterzüge, wie Liebe und Barmherzigkeit, Gott heute als Tröster Seines Volkes zur Verfügung stehen, wie wir es in den vergangenen Jahrhunderten vielleicht nicht getan haben. Danke, dass Sie sich uns anschließen, und obwohl Sie nicht persönlich mit uns an ihren Tischen Platz nehmen können, wissen wir doch, dass Sie im Geiste mit uns sind. Gott segne Sie, unsere Unterstützer!

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