"Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab ..." (Jesaja 62,1)
"Wir sind berufen um zu sprechen ... es kommt eine Zeit wenn das Schweigen zum Verrat wird ..." (Martin Luther King)
Andere Übersetzungen von Jesaja 62,1 lauten [wörtl. aus dem Englischen]: „Weil ich Zion liebe, werde ich nicht meine Stille halten ... kann ich nicht ruhig bleiben.“ (NIV: New Living Translation); „Um Zions willen ... und um Jerusalems willen, werde ich nicht still sein …“ (ESV: English Standard Version); „Um Zions willen bleibe ich nicht still. Um Jerusalems willen werde ich nicht ruhen ...“ (GW: God’s Word); „Wegen Zion werde ich nicht schweigen, und wegen Jerusalem werde ich keine Rast machen ...“ (BE: Bible in Basic Englisch); „Um Zions willen werde ich nicht meinen Frieden halten, und um Jerusalems willen werde ich nicht still bleiben ...“ (DB: Darby Bible Translation); „Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen raste ich nicht ...“ (YLT: Young’s Literal Translation).
Medienmissbrauch
Zeitungen, internationales Radio, Fernsehen, Internet und digitales Audio sind einige der diversen Mittel zur Massenkommunikation, die es heute in unserer modernen Welt des Rundfunks gibt. Schlagzeilen und berichtswürdige Geschichten schwirren täglich 24 Stunden lang durch den Äther. Die Nachrichten hören niemals auf. In 2010 berichtete „BBC“ bereits in 49 Sprachen, „International Broadcasters“ und „Feba International“ sendet in 150 Sprachen nach Asien hinein, und die Liste setzt sich entsprechend fort.
Gemäß „Christianity Today“ (6. Juli 2010) gibt es „6.905 gesprochene Sprachen auf der Welt“. „Wycliff Bible Translators“, die weltgrößte Organisation zur Übersetzung der Bibel, glaubt, dass eine Übersetzung der Bibel in die 2.200 noch verbleibenden Sprachen, die von rund 350 Millionen Menschen gesprochen werden, bis 2025 möglich sein wird. Trotz verschiedenster Massenkommunikationswege, die uns für säkulare und geistliche Nachrichten zur Verfügung stehen, bleibt die Frage, wie viele von uns denn eigentlich irgendetwas mit der Information tun. Wie aktiv sind wir darin, unehrliche Berichterstattung, unausgewogene Nachrichten und eklatante Propaganda aufzuklären? Es betrübt mich, dass die Meisten von uns dazu neigen nicht nur nichts zu tun, sondern sogar noch durch unsere Apathie zur Schuld beitragen.
„... die Größte Sünde mag die des zwanzigsten Jahrhunderts sein, die Sünde der Gleichgültigkeit“ (Peter Drucker). Kirchenoberhäupter bleiben oft passiv, wenn falsche Informationen und all-zuhäufige antisemitische Propaganda berichtet und über den Rundfunk verbreitet werden. Viele Christen akzeptieren letztendlich, was sie als Wahrheit hören, anstatt die Informationsquellen mit Hilfe von denen zu überprüfen, die hohe Standards im Journalismus und der Medienberichterstattung vertreten.
Betrachtung des Schweigens
Das Schweigen, die Abwesenheit eines Sprechers, ist heutzutage in der Kirche in Bezug auf die weltweite Züchtigung des Auserwählten Volkes schockierend. Das Christentum hat eine Geschichte des passiven Schweigens, wenn es um Verbrechen gegen sie geht. Wenn wir Jesajas Proklamation folgen (Jesaja 62,1), dann müssen wir gemäß Gottes Geboten handeln. Wenn wir unsere Rolle als geistlichen „Schild“ für Israel aus Furcht vor Vergeltungsschlägen vernachlässigen oder gar außer Acht lassen, dann haben wir aus unseren Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt. Wir müssen auch erkennen, dass wir dem Feind Botschaften senden, wenn wir im Angesicht von Lügen und verzerrten Fakten stumm bleiben.
Durch die aktive Teilnahme an Israelkundgebungen, Solidaritätsmärschen und der Anfechtung von falscher Berichterstattung bezüglich des jüdischen Volkes gießen wir kaltes Wasser auf das Feuer des Antisemitismus. Wir können dazu beitragen, die Lügenmärchen und die negative Propaganda, die gegen den israelischen Staat und die Juden in aller Welt gerichtet sind, auszulöschen, doch verlässt uns immer wieder der Mut.
Auswirkungen des Schweigens
Vom rechtlichen Standpunkt aus gesehen ist es so, dass, wenn eine Person angeklagt wird ein Verbrechen begangen zu haben und dies nicht geleugnet wird, generell die Vermutung sehr stark dazu tendiert, die Anklage für korrekt zu betrachten. Die angeklagte Person würde dann auf Grund des Schweigens verurteilt werden. Daniel Juster sagt aus: „... Mut im Angesicht des Bösen ist nicht eine Frage von rechts oder links ... überhaupt nicht Aufstehen ... ist das wahre Übel.“ Juster sagt auch: „... Wenn Böses auf Grund von Feigheit getan werden kann, ist es besorgniserregend und furchtbar ... Es ist leicht für Menschenrechte, gegen die Unterdrückung der Frau und die Verweigerung der Gleichberechtigung aufzustehen, wenn diejenigen, die das Objekt des Protests sind, nicht bösartig und gewalttätig sind.
Menschen können gegen die Baptisten protestieren, die an die männliche Leiterschaft im Heim glauben! Es ist zum Beispiel auch viel leichter in Frankreich für Menschenrechte aufzustehen, als in Myanmar (Burma) ... gegen den Krieg in Afghanistan zu sein ist leicht; es erfordert nicht viel Mut. Es erfordert jedoch von den Afghanen selbst sehr viel Mut für Menschenrechte aufzustehen, die Unterdrückung der Frau und die Barbarei der Taliban anzuprangern – im Angesicht der sehr naheliegenden Möglichkeit von Vergeltungsschlägen durch islamitische Extremisten ... Überzeugung und Mut gehen Hand in Hand und sind die entscheidenden Charakteristiken der Menschen, die für das Richtige aufstehen und dabei ihr Leben aufs Spiel setzen.“
Das Resultat daraus, die Stimme zu erheben
Je umfangreichere Fakten in eine Situation hineingebracht werden können, desto klarer wird sie. Im Falle von parteiischer Berichterstattung über Israel müssen diejenigen, die es lieben, auch dazu bereit sein, einiges an Nachrichten, die ausgestrahlt werden, anzufechten. Wir müssen proaktiver werden. Das Problem liegt darin, dass wir manchmal versuchen, das „ganze Bild“ in den Fokus zu bringen um den Bericht zu beleuchten und unser Gegenüber aber zu einer starren Denkweise „indoktriniert“ wurde. Allerdings ist es auch so, wenn wir nie versuchen die Wahrheit mitzuteilen, dann werden wir möglicherweise aus Furcht heraus mitschuldig an dem Übel, das getan wird. Letztendlich könnten wir tatsächlich dazu beitragen, dass unausgewogen berichtet und ein verzerrtes Bild von Israel geschaffen wird. Es ist unsere Verantwortung unsere Stimme zu erheben. Unsere Stimmen könnten helfen, eine bessere Präsentation in den Medien herbeizurufen. „Das Falsche anzufechten, das Rechte zu unterstützen ... dazu gebt euch hin.“ (Carrie Chapman Catt)
Nicht nur in den Medien
Was teilweise in christlichen Kreisen ein Problem sein kann ist der Mangel an Bildung, wenn es um das biblische Verständnis von Israel geht. Leider herrscht vorwiegend in zu vielen Kirchen unzureichende Kenntnis über Gottes Wort. Auf der ganzen Welt arbeitet Christian Friends of Israel (Christliche Freunde Israels) seit vielen Jahren an der Verbesserung des Bereichs christlicher Bildung und Lehre in Bezug auf Israel, und viel Arbeit hat einen Unterschied bewirkt. Wir müssen uns bewusst machen, dass gewisse Taten, wie auch das Ausbleiben gewisser Taten, Konsequenzen nach sich ziehen – genauso ist es, wenn wir still sind, obwohl wir die Gelegenheiten hätten unsere Stimme zu erheben.
Manchmal finden wir uns von Angesicht zu Angesicht mit schockierenden Reaktionen auf unsere Äußerungen wieder, sogar in der Theologie. Beispielsweise erzählte mir eine Freundin in Jerusalem, dass ihr jemand mal geantwortet haben sollte: „Mein Jesus ein Jude?“ „Niemals!“ Sie hatte die Wahrheit gehört, weigerte sich jedoch dieser zu glauben. Hätte meine Freundin ihre Stimme nicht erhoben, hätte diese Frau ihr ganzes Leben lang mit dem Denkfehler darüber gelebt, wer Jesus wirklich im Fleisch ist. Es muss nicht immer gleich eine große Offenbarung sein, die wir mit anderen teilen, doch wurde einmal gesagt: „Niemand beging einen größeren Fehler als der, der nichts tat, weil er nur wenig verrichten konnte.“ (Edmund Burke)
Vor einigen Jahren wurde absichtlich irreführende Medienpropaganda verbreitet, die aussagte, „Jesus war ein Palästinenser“. Jüdische Menschen sprechen nicht gerne darüber, dass Jesus einer von ihnen war, doch diese unverblümte Lüge hinterließ bei einem jüdischen Mann einen schlechten Geschmack im Mund. Er korrigierte die Aussage, indem er sagte: „Jesus war kein Palästinenser, er war ein Jude!“ Wäre diese falsche Information nicht gestoppt worden, hätte sie sich auf der ganzen Welt unter Nichtgläubigen verbreiten können. Diese Falschdarstellung des Königs der Juden und Retters der Welt hätte noch zu dem bereits verwundenen Bild beigetragen, das die Welt schon von dem Messias hat. Dies sind nur kleine Beispiele von falschen Aussagen, die heute wie in einem Kreuzfeuer durch die Lüfte schießen.
Es geschah während des Holocausts
Martin Niemöller war ein Deutscher, ein Anti-Nazi Theologe und lutheranischer Pastor. Den meisten ist er als Autor des berühmten Gedichts „Als sie kamen“ bekannt. Noch bevor er ein Gefangener des Naziregimes wurde, sagte er: „... genauso sind wir nicht dazu bereit auf eines Menschen Geheiß still zu bleiben, wenn Gott uns gebietet zu sprechen. Denn es steht fest, und muss bestehen bleiben, dass wir vorrangig Gott gehorchen müssen, und nicht den Menschen.“
Niemöllers berühmtes Zitat stammt aus seiner Rede vom 6. Januar 1946, die er vor den Repräsentanten der Bekennenden Kirche in Frankfurt hielt. Den Recherchen von Harold Marcuse zufolge waren die ursprünglich in seiner Rede genannten Gruppen Kommunisten, unheilbar Kranke, Juden und Menschen in besetzten Ländern. Die meistbekannte Version des Zitates lautet folgendermaßen:
„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
Martin Niemöller
Sein Punkt? Erhebe die Stimme wenn es notwendig ist! Wenn wir sehen, dass jemand falsch dargestellt wird, sprich! Es mag eine Zeit kommen in der wir jemanden brauchen, der für uns spricht! Niemöller sagte über den Holocaust auch: „Wir müssen offen gestehen, dass wir nicht unschuldig sind ... die Schuld lastet schwer ... auf dem Christentum, denn in unserer Welt und in unserem Namen sind dieses Dinge verrichtet worden“ (aus einer Predigt im Januar 1946).
Das Schweigen ist beunruhigend
Es gab sehr wohl die Mutigen, doch ist es nicht auszurechnen, wie viele Menschen ihr Leben auf Grund von Feigheit anderer verloren, wo es vielleicht etwas gegeben hätte, das man tun hätte können, um sie zu retten. Die Mehrheit der Menschen in Nazi-freundlichen (und auch eingenommenen) Ländern schwiegen oder kooperierten.
Viele Christen gaben sich der Feigheit einfach hin. Hitlers schreckliche dämonische Regierung wurde durch diese Feigheit gestärkt. Hat die heutige Kirche den Willen und den Mut ihre Stimme zu erheben? Dan Juster sagt auch: „Wie viel Antisemitismus ist in menschlicher Feigheit verwurzelt? ... in Zeiten schrecklicher Herausforderungen sind oft diejenigen, die sich ihnen mutig stellen ... die Bescheidenen und Demütigen ... wie die berühmte holländische Ten Boom Familie ... unser moralischer Charakter offenbart sich oft erst in Zeiten der Trübsal ...“. Werden wir jetzt und zukünftig auf Kosten der Vernichtung vieler jüdischer Leben versuchen „unsere eigene Haut zu retten“? Falls ja, dann wird es eine schwerwiegende Sünde gegen Gott und Sein Auserwähltes Volk sein.
Unser Glaube muss uns im Angesicht schwerwiegendster moralischer Entscheidungen Mut verleihen. Jeschua ist unser ultimatives Beispiel. Offensichtlich fechtete niemand die Aussagen an, die Martin Luther in seinem Schreiben „Von den Juden und ihren Lügen“ veröffentlichte. Offensichtlich wurde in Paris in 1241 von niemandem die vom Papst Gregor IX verordnete Verbrennung von 24 Wagenladungen hebräischer Bücher gestoppt. Hat irgendjemand gegen das Gemälde „Judensau“, einer schamlosen Darstellung von Juden, protestiert, das in zahlreichen deutschen Kirchen seit dem 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein abgebildet wird? Warum brachte niemand das Singen zum Verstummen, als Rinderwagen, die mit Juden gestopft voll waren, an den Kirchen in Nazi-Deutschland vorbeizogen? Mir wurde berichtet, dass die Christen einfach lauter sangen.
Was sollen wir also tun?
Um des Herrn Namens willen müssen wir Gottes Stimme hören, die durch den Propheten Jesaja zu uns spricht. Mir scheint als wäre Seine Aussage mehr als eine „Empfehlung“ gewesen, die Er an alle Generationen richtete. Es war ein direkter Befehl an alle, die Seinen Namen anrufen, das Wohl des jüdischen Staates zu suchen und immer im Namen des Auserwählten Volkes aufzustehen. Durch Gottes Gnade und das vergossene Blut Jesu wurden wir in diese mächtige Nation eingepfropft, und es ist um Seines Namens, Seines Landes und Seines geliebten Volkes willen, dass wir unsere Stimmen erheben und in den Riss treten. Wir sollten versuchen unausgewogene Nachrichten, Dokumentarfilme, Vorlesungen oder Predigten zu korrigieren, wenn sie falsch dargestellt werden. Dies hilft Menschen Rechenschaft abzulegen.
Diejenigen, die Gottes Pläne und Absichten für Israel und das jüdische Volk lieben und verstehen, tragen eine Offenbarung in sich, die nicht jeder andere verstehen wird. Wir sollten dazu bereit sein, andere, überall dort wo wir Falschinformation finden, aufzuklären. Ebenso wäre es gut, jede Form von Medien und Kommunikationsmethoden im Rahmen unseres Einflussbereiches voll einzusetzen. Seid mutig. Seid stark, denn der Herr, unser Gott, ist mit uns!
Die zukunftsorientierte Vision von CFI (Christian Friends of Israel – Christliche Freunde Israels)
CFI-Jerusalem und die Repräsentanten in den Nationen wünschen sich, dass Gott uns in die Zukunft führt. Wir wollen voranschreiten, mit neuer Vision und prophetischen Initiativen, um „die ganze Geschichte“ aufzuzeigen. Unsere Liebe für diese Nation, die uns so viel gegeben hat, ist stark. Unsere Projekte und unsere Arbeit gehen weiter und wir werden weiterhin Informationen weitergeben, wie auch sie uns helfen können, dieses Werk auszuweiten. Im Moment wird im Bereich der Medien viel Entwicklungsarbeit geleistet und in Jerusalem wird ein Versorgungszentrum für Einwanderer aufgebaut. Ihre Gebete werden im Moment sehr gebraucht.
CFI ist durch israelische Regierungsbeamte herausgefordert worden, aus Israel eine Stimme zu sein, um dabei zu helfen, den jüdischen Staat vor ungerechter Mediendarstellung zu schützen. Wir arbeiten gerade an einem Medien-Pilot-Programm, welches Fakten und Informationen im christlichen Fernsehen bereitstellen wird.
Würden Sie bitte für Kevin Howard, den Direktor der Medienabteilung, für Geoffrey Smith, den ehemaligen CFI-UK Direktor und für das CFI-Hauptbüro in Jerusalem bei all unseren Weiterentwicklungen beten? Wir wollen auch mehr biblische Ressourcen für die Kirche im Gebiet der christlichen Bildung produzieren. Diese sollen viele einschlägige Themen über Israel und die Kirche behandeln. Wir benötigen Ihre Gebete und Ihre finanzielle Unterstützung für die Zukunft.
„So wie wir für jedes müßige Wort Rechenschaft ablegen müssen, so müssen wir auch für jedes müßiges Schweigen Rechenschaft ablegen.“ (B. Franklin)
Kommen Sie mit uns auf eine Reise ... eine Reise in Solidarität mit Gott und Seinem auserwähltem Volk. Verteilen Sie bitte unsere Gebets- und Nachrichtenbriefe und Rundbriefe, leiten Sie bitte unsere E-Mail Informationen weiter oder organisieren Sie eine pro-Israel Veranstaltung in Zusammenarbeit mit CFI.
Sie können sich auch bei der israelischen Botschaft als ein christlicher Freund Israels vorstellen. Teilen Sie ihnen mit, dass Sie an der Seite Israels stehen und Sie für sie da sind, wenn Sie gebraucht werden. Jetzt ist die Zeit, um für Zion zu stehen – „JETZT“ bedeutet immer die Gegenwart. Denken Sie daran, es könnte eine Zeit kommen, in der unser Schweigen Verrat gleichkommen könnte.
Die Frage ist nur: Was will Gott, dass Sie tun?