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„Durch Glauben hielt er sich in dem Land der Verheißung auf  wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist" (Hebräer 11,9-10).

Anna Kravchenko – Ukraine
Noch immer kommen viele jüdische Menschen aus der Ukraine in das Verheißene Land. Im August 2018 wurden ungefähr 500 neue Olim in fünf Flugzeugen aus Kiev zum Ben Gurion Flughafen gebracht. Christen aus verschiedenen Ländern halfen dabei, diese speziellen Aliyah-Flüge zu organisieren und Unterstützung zu leisten. Eine der Passagiere, die mit dieser Gruppe nach Israel kam, war Anna Kravchenko. Letzte Woche kam sie in unser Verteilzentrum und erzählte von ihren Erfahrungen.

Anna wurde 1936 geboren und lebte ihr ganzes bisheriges Leben in der Ukraine. Was war der Grund, der sie in dieses Land brachte? Annas Enkeltochter wanderte bereits vor vielen Jahren nach Israel aus, und ein paar Jahre danach beschloss auch Annas einzige Tochter, Aliyah zu machen. Sie hatten beide in einer Organisation gearbeitet, die Juden dabei hilft, nach Israel zu ziehen. Sie kannten also den Weg.

Anna hatte ihre Lieben einige Male besucht. Ihr Ehemann wurde vor ungefähr 10 Jahren in Israel operiert. Die Diagnose für diesen Mann war so schlecht, dass die Ärzte glaubten, er würde nur noch ein paar Monate leben. Nach der Operation in einem israelischen Krankenhaus lebte er noch weitere neun Jahre, aber vor einigen Monaten verlor Anna nun ihren Mann. Sie fühlte sich einsam und beschloss, zu ihrer Familie in Jerusalem zu ziehen. Christen halfen ihr bis zum Flughafen der Hauptstadt der Ukraine. Sie konnte nur 70 kg Gepäck mitnehmen.

Anna lebt nun bei ihrer Tochter in Jerusalem, möchte aber gerne, wenn möglich, ihre eigene Wohnung haben, auch wenn es nur eine sehr kleine Wohnung wäre. Es kann sein, dass sie auch bald eine Operation braucht. Sie wartet momentan auf eine Diagnose von den Ärzten.

Anna genießt viele Dinge in Israel. Sie liebt es, zuzusehen, wie Kinder und Familien vorbeigehen oder Zeit miteinander verbringen. Es gefällt ihr, die verschiedenen Kulturen hier in Jerusalem zu sehen. Anna hat damit begonnen, in die Synagoge zu gehen. Es ist eine große Freude für sie, dass so viele junge Menschen Gemeinschaft haben und zusammen beten. Sie war bisher keine religiöse Person, aber sie hat nun damit begonnen, den Tanach [die Bibel] zu lesen und sich für den Glauben ihrer Vorväter zu interessieren.

Die neue Sprache ist eine Herausforderung. Es ist immer noch schwierig für Anna, alleine in der Stadt herumzugehen und einzukaufen, aber sie hat keine Angst. Sie ist bereit, neue Dinge in ihrem neuen Heimatland zu lernen und ihre Familie ist für sie da, um ihr bei jedem Schritt zu helfen. Baruch haShem!

Larisa Dmitriyev – Ukraine

Regnerische Tage sind nicht unbedingt die beliebtesten Tage, um unser Verteilzentrum in Jerusalem zu besuchen. Aber es gibt immer auch ein paar Menschen, die trotz schlechten Wetters zu uns kommen. Eine von ihnen war Larisa Dmitriyev aus der Stadt Ashkelon. Sie erhielt Kleidung und ein besonderes Geschenk als Erstbesucher. Ich bat sie, uns etwas aus ihrem Leben zu erzählen, was sie sehr gerne tat.

Larisa wurde 1949 in Kiev in der Ukraine geboren. Sie lebte dort ihr ganzes Leben lang, bis sie im März 2018 nach Israel zog. Larisas Mann war Jude und auch sie hat jüdische Wurzeln, die jedoch leider während der Periode der Sowjetunion verborgen lagen. Von Kindheit an hatte sie Freunde, die jüdisch waren. Ihre beste Freundin ist auch jüdisch.

Larisa arbeitete in einer Bank. Sie hat nur einen Sohn. Er hat eine gute Ausbildung, konnte aber in der Ukraine keine passende Arbeitsstelle finden. Einige israelische Freunde ermutigten ihn, Aliyah zu machen. Also kam er 2017 zusammen mit seiner Familie in das Land.

Larisa hatte nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes einige Jahre zuvor Israel besucht. Als sie sich in der Trauerzeit befand, lud sie ein guter Freund ein, einige Wochen in Kazrin im nördlichen Israel zu verbringen. Bei diesem Besuch hatte sie keine besonderen Gefühle. Alles, was sie damals brauchte, waren Trost und Verständnis.

Larisa machte nur deswegen Aliyah, weil ihr Sohn hier lebt. Zwei Monate nachdem sie in das Land gezogen war, fanden die Ärzte Krebs in ihrem Körper. Preis dem Herrn konnte sie rechtzeitig operiert werden. Larisa ist dem Staat Israel sehr dankbar dafür, dass er ihr Leben gerettet hat. Sie schätzt die Fähigkeit und die Willigkeit dieses Landes sehr, so viele neue Einwanderer aufzunehmen. „Israel kümmert sich um Menschen, die nicht dabei mitgeholfen haben, das Land aufzubauen. Das ist eine erstaunliche Sache!“

Als Larisa noch ein Kind war, erlebte sie die Güte der Menschen in dem ukrainischen Wohnviertel, in dem sie lebte. Die Menschen halfen einander auf jede mögliche Weise. Es herrschte eine Atmosphäre der Freundlichkeit und des Verständnisses, aber mit der Zeit verschwanden diese. „Man kann diese Atmosphäre dort nicht mehr vorfinden,“ erzählte sie. Hier in Israel hat Larisa etwas Ähnliches gesehen. Als neue Einwanderin erhielt sie Hilfe von verschiedenen Menschen. Das erinnert sie an die guten Erfahrungen aus ihrer Kindheit. Auch bei ihrem Umzug nach Israel erhielt sie Unterstützung von einer christlichen Organisation. „Sie haben so viele Dinge für mich getan! Ich bin ihnen so dankbar!“

„Ich habe in Israel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erlebt. Mir gefällt auch die Einstellung, hart arbeiten zu wollen!“ Larisa liebt Pflanzen und sie ist beeindruckt, wie das Land wächst und wie gut sich Israelis um ihr Land kümmern.

Und wie sieht es mit Schwierigkeiten aus? „Es gibt einfach so viele Dinge, die man nicht weiß, wenn man nach Israel zieht. Manchmal ist es schwierig, die richtigen Informationen und den richtigen Rat zu bekommen. Kleine Probleme können zu großen Themen werden, wenn man nicht weiß, was man machen muss.“

Kira und Axinya – Russland

Diese beiden jungen Frauen haben unser Verteilzentrum bereits vier Mal besucht. Ich beschloss, mich mit ihnen etwas zu unterhalten und mehr über ihr Leben zu erfahren.

Beide Frauen kommen ursprünglich aus Russland. Kira machte vor einem Jahr Aliyah. Axinya ist bereits seit zwei Jahren israelische Staatsbürgerin. Vor ihrem Umzug nach Israel nahmen sie an besonderen Programmen Teil, die jungen jüdischen Menschen dabei helfen, in das Land Israel zu ziehen.

Zuerst wurde ihnen die Möglichkeit gegeben, Israel KOSTENLOS 10 Tage lang zu besuchen. Kira glaubte nicht daran, dass das Angebot echt war, bis sie mit ihrer kleinen Tochter am Flughafen stand und die Flugtickets ausgehändigt bekam. Nach dieser ersten Reise wurden beide junge Frauen in das Programm „Masah“ eingeladen. Dieses Mal kamen sie für 10 Monate nach Israel und mussten nur einen kleinen Beitrag zuzahlen. In diesen Monaten lernten sie mit einem sehr guten Lehrer Hebräisch. Sie lernten auch viel über das Leben und die Kultur in Israel.

Kira kam wieder mit ihrer kleinen Tochter her. Ihr Vater in Moskau ermutigte sie zu diesen Schritten. Sie bekam die Informationen über all diese Programme von einem Freund der Familie, der wusste, dass ihr Großvater jüdisch war.

Axinya nahm seit dem Alter von 14 Jahren an verschiedenen Aktivitäten der jüdischen Gemeinde in Sankt Petersburg teil. Dort erfuhr sie über die verschiedenen Möglichkeiten, nach Israel zu kommen.

Sowohl Kira als auch Axinya trafen die Entscheidung, in Israel zu bleiben, gleich im Anschluss an das „Masah“-Programm. Axinya machte mit ihrem Hebräischstudium weiter. Sie lernt immer noch. Sie will ihren Universitätsabschluss hier in Israel machen. Nebenbei arbeitet Axinya in einem Kindergarten. Zu Beginn waren ihre Eltern nicht besonders erfreut über ihre Entscheidung, in Israel zu bleiben. Inzwischen haben sie es akzeptiert.

Kira ist eine Hebamme. Sie hat hier in Israel geheiratet und arbeitet auch in einem Kindergarten in dem Kibbutz, in dem sie lebt. Um ihre Ausbildung in Israel zu zertifizieren nimmt sie an besonderen Hebräischkursen teil.

Über die Schwierigkeiten in Israel konnten diese jungen Frauen nicht viel sagen. Für Kira waren die ersten Monate schwierig, weil ihre Tochter ihre Großeltern sehr vermisste. Für Axinya war es selbst nicht leicht, ihre Familie und Freunde in Sankt Petersburg zu verlassen. Zu Beginn hatte sie das Gefühl, allein in einem fremden Land zu sein. Es dauerte etwas, um sich an den neuen Ort und die neuen Menschen zu gewöhnen.

Und was ist das Beste in diesem Land? Für Kira sind es „die Menschen in Israel“ und natürlich ihr geliebter israelischer Ehemann. Axinya wartet immer noch darauf, dass die richtige Person in ihr Leben tritt. Sie möchte eine gute Arbeitsstelle und eine Familie in Israel.

Beide Frauen sind den Christen, die den neuen Olim helfen, sehr dankbar. Axinya sagte, sie war sehr dankbar für den Topf, die Pfanne und die Bettlaken, die sie bei ihrem ersten Besuch in unserem Verteilzentrum bekommen hatte. Sie hatte Schwierigkeiten ein Bankkonto einzurichten und zu der Zeit kein Geld, um Dinge für den Haushalt zu kaufen. Diese Geschenke waren also dringend gebraucht!

Kira freut sich über die gute Qualität an Kleidung, die den neuen Einwanderern angeboten wird. Sie glaubt daran, dass Christen gute Werke vollbringen, wenn sie anderen Menschen helfen. Sie wünscht ihren christlichen Freunden nur das Beste: „Ich wünsche mir, dass ihr auch gute und hilfreiche Menschen in eurem Leben trefft!“.

Tiina Karkkainen
Projekt Offene Tore

Christliche Freunde Israels e. V.

Söldenhofstr. 10, 83308 Trostberg
Deutschland

e-Mail: info[at]cfri.de
Tel.: +49 (0)8621-977286

  

 

Christliche Freunde Israels e. V. (CFRI) ist der deutsche Arbeitszweig von Christian Friends of Israel (CFI-Jerusalem) mit Hauptsitz in Jerusalem, ISRAEL. Telefon: 972-2-623-3778 Fax: 972-2-623-3913 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

CFRI ist zuletzt vom Finanzamt Traunstein am 25.04.2022 als gemeinnütziger eingetragener Verein bestätigt worden.

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