In den letzten Monaten war in unserem Brautsalon sehr viel los. Zwanzig Bräute sind zu uns gekommen und haben sich unsere Kollektion angesehen. Mit Dankbarkeit können wir berichten, dass die meisten von ihnen „ihr Kleid“ bei uns gefunden haben.
Es waren auch sehr dringende Fälle dabei. Eine der Bräute hatte schon Albträume, weil ihre Hochzeit in zwei Wochen sein würde und sie immer noch kein Kleid hatte. Sie kam also zu uns und wir probierten verschiedene Kleider an. Eines passte bereits sehr gut. Und dann war ein anderes sogar noch schöner. Die Braut hatte sehr schnell das Gefühl, dass sie „gerettet“ war. Als wir dann einfach noch ein paar weitere Kleider ausprobierten, fanden wir schließlich „das Allerbeste“. Diese junge Frau, eine neue Einwanderin aus Argentinien, war überglücklich. Am nächsten Tag kam sie zurück und wählte auch noch etwas Schmuck aus, der zu dem Kleid passte. Sie war sehr dankbar. Es war eine große Freude, ihr die Hilfe anbieten zu können, die sie in dieser besonderen Zeit ihres Lebens brauchte.
Eine der Bräute wurde von ihrem Pastor in unseren Salon gebracht. Sie war eine äthiopische Jüdin aus Tel Aviv. Die Hochzeit sollte die kommende Woche in ihrer Gemeinde stattfinden. In diesem Fall suchten wir nach etwas größeren Größen. Ich war etwas besorgt, weil wir momentan nicht viele große Kleider in unserer Auswahl haben. Außerdem hatte die Braut auch genaue Vorstellungen, wie ihr Kleid aussehen sollte. Ich zeigte ihr also alle Möglichkeiten, die wir anbieten konnten. In der jüdischen Tradition sollten die Schultern und die Oberarme bedeckt sein, wenn man vor dem Rabbi unter der Huppa steht. Diese Frau hatte nicht viel Zeit, um zu einem Schneider zu gehen und die nötigen Änderungen machen zu lassen. Einige der Kleider waren ganz in Ordnung, aber sie hatten keine Ärmel. Eines war wunderschön und glänzend, aber leider zu groß. Und dann fanden wir es! Es war zwar vielleicht nicht so glänzend wie das vorherige, aber es passte sehr gut und hatte eine Schleppe und kurze Ärmel. Unsere Kundin machte sehr schnell eine Entscheidung: „Das ist mein Kleid!“ Ich war sehr glücklich, als sie mit einer großen Kleidertasche und bereit für ihre Hochzeit unseren Salon verließ.
Vor zwei Wochen kam ein Mann zu uns und erzählte uns seine Geschichte. Seine Braut hatte ein Kleid aus dem Ausland bestellt, aber es war im Zoll hängen geblieben. Während sie darauf warten mussten, lief ihnen langsam die Zeit davon. Dieses Paar musste bereits in sechs Tagen nach Prag fliegen, wo die Hochzeit stattfinden würde. Die Situation war sehr kritisch. Wir machten einen Termin aus und Gott sei Dank hatten wir viele Kleider in der passenden Größe und sie fand sehr schnell vier sehr gute Optionen. Es fiel ihr schwer sich zu entscheiden, welches der Kleider das Beste war. Aber in dieser Situation war das ein gutes Problem! Wir machten einige Bilder und schickten diese ihrer Mutter. Übrigens ist das bei vielen Bräuten so, dass sie erst die Meinung ihrer Mutter hören wollen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Zum Schluss wählte diese junge Frau das prächtigste aber gleichzeitig das unpraktischste der vier Kleider aus. Aber sie war sehr dankbar und überaus glücklich.
Nun warten wir auf die Hochzeitsfotos dieser „geretteten Bräute“ in ihren Kleidern mit ihren glücklichen Ehemännern.
Dank sei Gott für die Gelegenheit, so vielen Bräuten in Israel helfen zu können!
Tiina Karkkainen
Projekt Brautsalon